In Nepal gilt seit Wochen eine strikte Ausgangssperre, die vermutlich noch bis weit in den Juni verlängert wird. Die Einnahmen aus dem Tourismus sind gleich Null, die Nepalesen, die in anderen Regionen oder im Ausland arbeiten, senden keine Gelder mehr nach Hause. Transport und Handel ist derzeit kaum möglich. Die Versorgungslage ist teilweise prekär.
In unserer Projektregion kommt erschwerend hinzu, dass kürzlich schwere Hagelschauer über die Region hinweggezogen sind und dort mit einer deutlich reduzierten Ernte gerechnet werden muss, was die Familien in zusätzliche Bedrängnis bringt. Die finanzielle Situation der Familien spitzt sich deutlich zu.
Im Projekt wird befürchtet, dass die Patienten trotz Erkrankung ausbleiben, weil sie Medikamente nicht bezahlen können. Finanzielle Not darf nicht zu einer Reduzierung der medizinischen Versorgung führen.
Der Schulbetrieb in unserer CDS, der normalerweise zu Beginn des nepalesischen Kalenderjahres (Mitte April) anläuft, liegt brach. Ob und wie viele Kinder in der Schule angemeldet werden, wenn sie wieder beginnt, ist ebenfalls offen. Wie schon an anderer Stelle erklärt, wird jedes Kind in jedem Jahr wieder neu angemeldet – auch in Nicht-Corona-Zeiten eine Zumutung für jede Form von schulischer Planung. Es wird mit einem kräftigen Einbruch der Anmeldezahlen gerechnet. Auch hier ist der Grund die finanzielle Not der Eltern. Sie darf aber nicht dazu führen, dass die Kinder nicht mehr in die Schule gehen können.
Der verwaiste Schulhof der CDS in Shreechaur
Am 20.5. hat der Vorstand nach ausführlichen Gesprächen mit unseren Partnern beschlossen, für die Folgen der Corona-Pandemie einen Rettungsschirm aufzuspannen.
Wie sieht also der ZuKi-Rettungsschirm aus?
- Wir werden mehr Patienten mit einem Zuschuss zu den Kosten für Medikamente unterstützen müssen als bisher. Dafür stehen Gelder bereit, über dessen Vergabe an Patienten unsere Leiterin Peshala verantwortungsvoll entscheiden wird.
- Wir werden durch Zuschüsse zu den Kosten, die den Eltern für die Anmeldung, für den Anteil am Lernmaterial und an der Schulkleidung entstehen, helfen.
Wir haben unsere gegenwärtigen Möglichkeiten durchgerechnet, und hoffen, dass wir die Gesundheitsstation und die Schule in diesem Schuljahr so unterstützen können, dass beide ihrem Auftrag gerecht werden können.
Glücklich sind wir gegenwärtig über den großartigen Zustand des PPC und darüber, dass wir alles, was wir uns an großen Veränderungen vorgenommen hatten, tatsächlich zu Beginn des Jahres erledigt war. So ist die Pandemie mit ihren Folgen gegenwärtig unsere einzige Sorge, und das ist ja eigentlich auch schon genug.